Musikverein

Mozart, bestens exekutiert

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Sir András Schiff zeigte mit seiner Cappella Andrea Barca, wie erfrischend unspektakulär man Klassisches spielen kann.

In der ganz kleinen Schar von Ausnahmepianisten ist Sir András Schiff der Empfindsame, dem nie ein lautes, unbedachtes Wort auskommt, weil er seine Qualitäten im Kammerton übermitteln kann. Er nähert sich großer Kunst in Demut, lässt sie ohne Faxen sprechen, weil er sich auf seine Erfahrung und sein Handwerk verlassen darf. Technik ist für ihn nicht Selbstzweck oder Showelement, sondern ehrliches Mittel, um Musik zu exekutieren – gemäß der Forderung des legendären Hans Swarowsky: „Interpretieren Sie nicht, sondern exekutieren Sie die Musik“–, selbst auf die Gefahr hin, als „normal“ im Sinn von gewöhnlich bezeichnet zu werden. Es gibt eben eine gute Form der Normalität, die einem unspektakulärem Ideal der Kunstausübung ganz nahe kommt. Wohl in diesem Sinn bemerkte am Mittwoch im Pausenfoyer eine Dame mit französischem Akzent ziemlich laut, es gebe doch Musiker, die noch nicht „vercurrentziert“ seien und ihr Ego nicht über ein Werk stellten.

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