Die Besiedlung Amerikas geschah viel früher als bisher gedacht und wird immer rätselhafter. Die Polynesiens hingegen klärt sich.
Vor 70.000 Jahren machten unsere Ahnen sich auf aus Afrika in den Rest der Welt, erst ging es rasch voran, vor 50.000 Jahren waren sie in Australien, vor 45.000, nach einem weiten Weg über Zentralasien, in Europa. Dann kam lang nichts, die letzten Flecken der Erde, entlegene Inseln im Pazifik, wurden erst vor 800 Jahren erreicht, und wann es beim letzten Kontinent so weit war, bei Amerika, wird immer weniger klar.
Zwar steht durch Genanalysen heutiger Ureinwohner fest, dass die Ahnen aus Sibirien stammten – und nicht, wie andere Hypothesen es wollten, aus Japan oder gar aus Spanien und Südfrankreich –, aber wann zogen diese Menschen los, und wie taten sie es? Zu Fuß über die durch die Eiszeit trocken gefallene Beringstraße, hieß die Antwort, seit Edgar Howard in den 1930er-Jahren beim Ort Clovis in New Mexico Speerspitzen mit einer besonderen Form gefunden hatte – ähnliche gab es in Spanien und Südfrankreich –, die sich für Großwildjagd eigneten, bald sichtete man sie vielerorts in Nordamerika, die ältesten lagerten seit 13.500 Jahren in Alaska. Man nannte sie nach dem Fundort „Clovis Points“ und ihre Verfertiger „Clovis“. Offenbar waren sie die ersten in Amerika: „Clovis first“.