Der US-Hersteller Sonos hilft flachen, schwachbrüstigen Fernsehern akustisch auf die Sprünge und verpasst seiner Soundbar Beam 2 eine gründliche Überarbeitung.
Moderne Fernseher sind smart, groß und sehr schlank. Diese Bauweise bedingt in den meisten Fällen einen zusätzlichen Lautsprecher. Denn ein Actionfilm mit Explosionen, die eher einem lauen Lüftchen gleichen, mindern das Kinofeeling in den eigenen vier Wänden. Die Auswahl an sogenannten Soundbars ist groß und reicht von günstigen Einsteigergeräten bis hin zu teuren Surround-Sound-Anlagen. Selbst beim Design gibt es große Unterschiede. Seit drei Jahren hat auch der US-Hersteller Sonos sein Lautsprecher-Sortiment um eine Soundbar erweitert. Nun ist die zweite Generation auf den Markt gekommen, die Sonos Beam 2.
Beim Auspacken wird schnell klar, äußerliche Unterschiede zur ersten Generation sind kaum auszumachen. Die Soundbar ist kompakt, im Design unaufdringlich. Bei der Farbauswahl geht Sonos kein Risiko ein und setzt auf Schwarz oder Weiß. Mittig prangt in derselben Farbe dezent das Firmenlogo. Auf der Oberseite hält sich Sonos ebenfalls zurück und hat Steuerelemente auf ein Mindestmaß reduziert.
Mit einer Länge von 65 Zentimetern passt es zu kleinformatigen, wie auch großen TV-Geräten. Einzig beachten sollte man die Höhe von knapp sieben Zentimeter. Wird die Soundbar vor den Fernseher gestellt, sollte dieser leicht erhöht stehen, um diesen noch bedienen zu können.
Sonos-Universum. Mit einem Gewicht von knapp 2,8 Kilogramm macht der Lautsprecher einen sehr guten Eindruck. Das Anschließen ist binnen weniger Sekunden erledigt. Viele Möglichkeiten für die mitgelieferten Kabel gibt es nicht. Zum Anschluss an den Fernseher gibt es einen HDMI-Eingang, für ältere Geräte gibt es einen Adapter für den optischen Tonausgang. Auch das Einrichten in der Sonos-App, die zwingend notwendig ist, klappt zügig. Natürlich werden bei der Einrichtung Updates gefunden, aber auch diese sind schnell installiert und man kann sich binnen weniger Minuten selbst von der Stärke der Soundbar überzeugen.
Verbaut sind zwei nach vorn gerichtete Lautsprecher, unterstützt von einem kleineren Hochtöner in der Mitte und zwei passiven Bassmembranen. Seitlich sind zwei weitere Lautsprecher für einen raumgreifenden Klangeindruck eingebaut. In Kombination mit dem stärkeren Audio-Prozessor, der nun auch Dolby Atmos verarbeiten kann, ergibt sich ein erstaunlich gutes ausgewogenes Klangbild.
Von Vorteil ist, dass Sonos auf verwirrende Einstellungen und künstliche Klangeffekte verzichtet. Sollte im Film jedoch die gesprochene Sprache arg in den Hintergrund rücken, kann man über die „Sprachverbesserung“ nachhelfen lassen. Im Nachtmodus werden Lautstärkespitzen gekappt. Die Sonos Beam 2 verrichtet von Beginn an die ihr aufgetragenen Arbeiten. Wer die TV-Fernbedienung nur noch für die Lautstärke braucht, kann diese Aufgabe auch in die Sonos-App transferieren.
2 in 1. Da das TV-Gerät aber nicht durchgehend läuft, ist die Einsatzzeit der Sonos Beam 2 limitiert; eigentlich. Denn wie es sich für einen Lautsprecher gehört, kann dieser auch für die Musikwiedergabe direkt über die Sonos App angesteuert werden. Und einmal mehr kann der US-Hersteller hier sein Pouvoir demonstrieren.
Die Sonos Beam 2 ist damit nicht nur eine TV-Soundbar, sondern auch eine eigenständige, feine, kleine Stereoanlage für knapp 500 Euro. Die Überarbeitung ist gelungen. In dieser Preisklasse gibt es kaum Alternativen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.11.2021)