Legende tritt ab

MotoGP: Das Abschiedsfest für Valentino Rossi

Mann der Stunde: Valentino Rossi
Mann der Stunde: Valentino RossiREUTERS
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Fans und Fahrer feierten den italienischen Altstar nach seinem letzten Rennen in einer Karriere voller Rekorde. Der erste Ducati-Dreifachsieg der Geschichte wurde zur Randnotiz.

Valencia/Wien. Der 432. Grand Prix war für Valentino Rossi am Sonntag der letzte. Sein Resultat (zehnter Platz) war genauso wie das Rennergebnis (Francesco Bagnaia führte den ersten Ducati-Dreifachsieg der MotoGP-Geschichte an) Nebensache. Denn schon in der Auslaufrunde wurde „Il Dottore“ von den Fans auf den Tribünen gefeiert, auch alle Fahrer verabschiedeten sich persönlich vom Italiener. Welches Standing der 42-Jährige in der Motorrad-WM genießt wurde deutlich, als alle für die Legende Spalier standen, als er in die Boxengasse einbog.
„In meiner Karriere habe ich dadurch eine Wandlung erfahren hin zu einer regelrechten Ikone. Das ist eine große Ehre für mich“, sagte Rossi mit Stolz, aber auch mit Wehmut. Sieger Bagnaia reihte sich ebenfalls in die Riege der Gratulanten ein. „Mein Helm und ein solches Rennen waren die einzige Möglichkeit, ,Vale‘ heute ein Geschenk zu machen für all das, was er für uns in der Akademie getan hat“, sagte der langjährige VR46-Schüler. Als Weltmeister war bereits zuvor Fabio Quartararo (FRA) festgestanden.

In Rossis Box flossen die Tränen, Rennveranstalter Dorna spielte im internationalen Stream Gratulationen und Lobeshymnen von Stars aus aller Welt ein. Auch ein Feuerwerk durfte nicht fehlen, um den neunmaligen Motorrad-Weltmeister (sieben davon in der Königsklasse) nach seiner unglaublichen 26. Saison (er hat mit 44,4 Prozent beinah an der Hälfte aller Grand Prix der Motorrad-WM teilgenommen!) in die hochverdiente, lediglich für Kritiker womöglich ein wenig überfällige Pension zu verabschieden.

Die Motorrad-Legende dürfte den PS treu bleiben, aber künftig in einem Rennauto zu sehen sein. In den vergangenen Jahren nahm Rossi schon erfolgreich an GT- und Rallye-Rennen teil. Im Jänner wird der 42-Jährige mit einem Ferrari 488 GT3 in Abu Dhabi bei einem 12-Stunden-Rennen starten. Auch privat stehen grundlegende Veränderungen ins Haus. Freundin Francesca erwartet Anfang des Jahres eine Tochter.

Kofler nur Zuschauer

Um zumindest sein vorläufiges Abschiedsrennen fiel Maximilian Kofler in der Moto3. Der Oberösterreicher hatte zuletzt in Portimão wegen eines positiven Coronatests gefehlt, in Valencia wurde er kurzfristig von der Nennliste gestrichen und im CIP-Team erneut vom Australier Joel Kelso vertreten. In der kleinsten WM-Klasse gewann KTM durch den Spanier Pedro Acosta erstmals seit 2016 wieder die Gesamtwertung.

Für Kofler ist das WM-Abenteuer indes vorüber, denn sein Abschied vom französischen Rennstall stand bereits länger fest. Dabei hatte die zweite Moto3-Saison für den 21-Jährigen mit den Rängen 15 und 14 in Katar vielversprechend begonnen, doch bei einem schweren Sturz in Mugello erlitt er Wirbelverletzungen und musste zwei Monate lang pausieren. In Spielberg gelang dem Attnanger als Siebenter ein starkes Comeback, doch es blieb seine letzte Fahrt in die Punkteränge. Das überzeugte die anderen Teams offensichtlich nicht. Inzwischen sind alle Plätze für 2022 vergeben. (red.)

Motorrad-WM Valencia

MotoGP, Rennen: 1. Bagnaia (ITA) Ducati 41:15,481 Min., 2. Martin (ESP) Ducati +0,489 Sek., 3. Miller (AUS) Ducati +0,823. 10. Rossi (ITA) Yamaha +13,468.
WM-Endstand: 1. Quartararo (FRA) Yamaha 278 Pkt., 2. Bagnaia 252, 3. Joan Mir (ESP) Suzuki 208., 18. Rossi 44.

(red)

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