Biologie

Warum wir ohne Schlaf nicht auskommen

Clemens Fabry
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Wozu wir schlafen müssen, war lang unklar. Die vielversprechendste Erklärung ließ sich nun durch Experimente stärken: Beschädigte DNA in den Neuronen wird repariert, ein Enzym managt den Prozess.

Napoleon war stolz darauf, mit wenig Schlaf auszukommen. Sechs oder noch mehr Stunden? Das sei etwas für „Idioten“. Verlorene Lebenszeit! Und man ist dabei schutzlos seinen Feinden ausgeliefert! Dennoch schläft alles, was ein Nervensystem hat, sogar Quallen, Würmer und Muscheln. Wenn auch mit einer großen Bandbreite: Nachtaffen brauchen 17 Stunden, wild lebende Elefanten nur zwei, wir Menschen sieben bis acht, Napoleon zum Trotz. Aber wozu? Warum sterben Lebewesen sehr bald, wenn man sie gar nicht schlafen lässt?

Das konnten Biologen bis heute nicht wirklich klären. Doch sie verfolgen seit Längerem eine besonders vielversprechende Spur: Die DNA in den Zellkernen wird laufend beschädigt, wobei ein oder sogar beide Stränge der Doppelhelix brechen. Diese Schäden müssen von speziellen Proteinen repariert werden. In reifen Neuronen, die sich nicht teilen, funktioniert das langsamer als in anderen Zellen. Die Folge: Die Schäden kumulieren sich – solang wir wach sind.

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