Analyse

Libyen: Gaddafi-Sohn mischt im Machtkampf weiter mit

Saif al-Islam al-Gaddafi bei der Bekanntgabe seiner Präsidentschaftskandidatur
Saif al-Islam al-Gaddafi bei der Bekanntgabe seiner Präsidentschaftskandidaturvia REUTERS
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Die Wahlkommission hat eine Präsidentschaftskandidatur von Saif al-Islam al-Gaddafi zwar abgewiesen. Doch laut Experten könnte das für den Sohn des 2011 getöteten Diktators sogar ein taktischer Vorteil sein.

Er hielt sich Tiger, verwaltete Milliardensummen, war gern gesehener Gast in Österreich und drohte der Opposition mit einem Sturmgewehr: Saif al-Islam al-Gaddafi, ein Sohn des früheren libyschen Despoten, galt vor der Revolution von 2011 als Erbe seines Vaters und künftiger starker Mann Libyens. Nach dem Tod seines Vaters Muammar al-Gaddafi vor zehn Jahren verschwand Saif al-Islam von der Bildfläche. Dann, im Sommer, erschien er wieder in der Öffentlichkeit und stellte klar, dass er zurück an die Macht will. Doch Libyens Behörden wollen ihn von einer Kandidatur bei der Präsidentenwahl im Dezember fernhalten. Dass sie Gaddafis Comeback damit aufhalten können, ist aber unwahrscheinlich.

Der heute 49-Jährige wurde von seinem Vater zum Nachfolger aufgebaut. Saif al-Islam pflegte ein Image als Reformer. Er studierte in London und führte auch in Wien ein Party-Leben. Doch im Arabischen Frühling 2011 zeigte Saif al-Islam – sein Vorname heißt „Schwert des Islam“ – ein anderes Gesicht.

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