Robert Plant

Der Zauber der Ruine einer Stimme

„Raise the Roof“ ist das zweite Album von Alison Krauss und Robert Plant.
„Raise the Roof“ ist das zweite Album von Alison Krauss und Robert Plant. Los Angeles Times via Getty Imag
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Dem Ex-Led-Zeppelin-Sänger ist in seiner Solokarriere bisher nicht viel Spannendes geglückt. Jetzt schon: ein schönes Album gemeinsam mit der US-Sängerin Alison Krauss.

Wenige Sänger haben so viel ihrer Stimmkraft eingebüßt wie Robert Plant. In den Siebzigerjahren fuhr sein Gesang noch mühelos in die Eingeweide. Blitzschnell konnte sie in die höheren Register schnalzen und flugs wieder zurück zu testosterongeladenen tieferen Balzlauten wechseln. Wurde das Unwort „Rockröhre“ extra für ihn erfunden? Gut möglich. Led Zeppelin hieß Plants Band, die Blues, Folk und Rock auf aufregende Weise legierte. Dabei aber auch besonders rücksichtslos ausgeborgte musikalische Motive als eigene Erfindungen ausgab. Erfolgreich, denn am Ende hatten Led Zeppelin dank Millionenumsätzen immer die besseren Anwälte, um die Plagiatsvorwürfe in ihrem Sinne zu regeln. Nicht zufällig findet man auf Wikipedia eine „List of Led Zeppelin songs written or inspired by others“.

Sängerische Unauffälligkeit

Dennoch fehlte in der Musik von Led Zeppelin kaum je die Spannung. In der 1982 begonnenen Solokarriere von Robert Plant hat sich diese verflüchtigt. Was er in den vergangenen Jahrzehnten so produziert hat, fällt in die Rubrik „eh okay“: solides Handwerk, respektabel, aber nie erregend. „Dreamland“ (2002), ein Album voller Coverversionen, gefiel noch am besten. Brav gab Plant sämtliche Namen der Urheber an. Doch seine Versionen von Klassikern wie Tim Buckleys „Song to the Siren“ oder Bob Dylans „One More Cup of Coffee“ eröffneten kaum neue Perspektiven.

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