Austria und der Deal mit der "Austro-Gruppe"

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Kein ausländischer Geldgeber, Sicherheit statt zu ferner Vision: Austrias Verwaltungsrat traf die Entscheidung, die "mehrheitlich österreichische" Gruppe von "Viola Investment GmbH“ als Partner an Bord zu holen. Eine drohende Insolvenz bleibt.

Der Weg der Wiener Austria aus ihrer finanziellen Schieflage ist einen Schritt konkreter geworden. In einer außerordentlichen Sitzung des Verwaltungsrats einigte man sich beim Fußball-Bundesligisten am Montagabend "final" auf jene Investorengruppe, mit der man nun über einen Einstieg verhandeln möchte. Es sei dies die "mehrheitlich österreichische" Gruppe von "Viola Investment GmbH", teilte die Austria in einer Aussendung mit.

"Mit der 'Viola Investment GmbH' werden nun die Detailverhandlungen gestartet, um möglichst bald die erforderlichen Verträge zu unterzeichnen", hieß es. "Es war immer unser Ziel, die für die Austria sportlich und wirtschaftlich beste Lösung zu finden und bis spätestens Ende November zu einem Ergebnis zu kommen", wurde AG-Vorstand Gehard Krisch zitiert. "Jetzt gilt es letzte Detailverhandlungen abzuschließen und den Vertrag zeitnah zu unterfertigen."

Aber wer zieht bei der "Viola Investment GmbH" die Fäden? Vor allem: kam sie vorrangig zum Zug, um ein erneutes „Missverständnis“ wie mit Insignia zu vermeiden? Hinter den Investoren, die mit Frank Hensel (Präsident), Raimund Harreither und Karl Pisec (je Vizepräsidenten) en gros aus dem eigenen Klub-Präsidium kommen, steht auch der ehemalige Spielerberater und Lask-Vizepräsident Jürgen Werner. Er ist aktuell von der Bundesliga noch mit einer Funktionssperre belegt.

Am hetigen Dienstag wollte die Bundesliga die Finanzkennzahlen der einzelnen Clubs veröffentlichen. Und wird das ohne aktuelle Daten der Austria tun. Unabhängig davon ist die Austria seit Oktober den für die kommende Lizenzvergabe maßgeblichen Jahresabschluss samt Bestätigungsvermerk des Wirtschaftsprüfers säumig. Je länger die Liga im Unklaren gelassen wird, desto drakonischer könnte die Sanktion im Lizenzentscheid für die kommende Saison ausfallen, ist aus Bundesligakreisen zu vernehmen.

Die Unterlagen werde man nachreichen, sobald die Investorensache abgeschlossen ist, hatte Krisch am Sonntag versprochen. Drängend bleibt die Insolvenzfrage, denn bis zur finalen Abgabe der Lizenzunterlagen Anfang März müsste ein allfälliger "Corona"-Sanierungsplan gerichtlich abgesegnet sein.

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