Der Traum von der Beseitigung der Fluchtursachen zerplatzt an der Realverfassung jener Länder, die ihre eigenen Bürger exportieren.
Der Mann in dem blauen Burnus sitzt auf einem wackeligen Plastikstuhl und hält ein Sturmgewehr zwischen den Knien. Vor ihm steht eine Kiste mit leeren Bierflaschen. Er liest ein Buch mit dem Titel „Why Nations Fail“. Nichts illustriert Daron Acemoğlus und James A. Robinsons Bestseller besser als dieses Foto, das im Südsudan aufgenommen wurde.
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In „Warum Nationen scheitern: Die Ursprünge von Macht, Wohlstand und Armut“ (Fischer, 2014) unterscheiden die beiden Ökonomen zwischen „inklusiven“ und „extraktiven“ Institutionen. Gesellschaften mit „inklusiven“ Institutionen respektieren Privateigentum und erlauben es den Menschen, durch eigene Arbeit voranzukommen. „Extraktive“ Institutionen begünstigen Eliten, die sich die Produkte der Arbeit anderer aneignen. Die Anteile „inklusiver“ und „extraktiver“ Institutionen entscheiden über Wohlstand und Armut einer Nation.