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Wie zu viele Tore dem Fußball schaden

Nicole Billa bejubelt ein Tor
Nicole Billa bejubelt ein TorGEPA pictures/ Michael Meindl
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Österreich siegte 8:0, England mit 20:0 – Kantersiege stellen das eklatante Leistungsgefälle im Frauen-Fußball bloß.

Mit acht Toren in Luxemburg und als Tabellenzweiter hinter England verabschiedeten sich die ÖFB-Frauen in die Winterpause. Teamchefin Irene Fuhrmann lobte die „offensiv tollen Schritte nach vorne“ in diesem Jahr. 29 Treffer stehen aus den sechs bisherigen WM-Qualifikationsspielen zu Buche, das sind schon jetzt mehr als es in der gesamten erfolgreichen EM-Qualifikation (22) und dem missglückten Versuch für die WM 2019 (19) waren. Das unterstreicht Österreichs Standing in der erweiterten Spitze, verdeutlicht jedoch auch das eklatante Leistungsgefälle innerhalb Europas.

Schon für Österreich (Nr. 21 der Welt) geht es gegen drei der fünf Gruppengegner eigentlich nur darum, möglichst viele Tore zu schießen. Dass trotz Kantersiegen noch Luft nach oben ist, zeigte das englische 20:0-Schützenfest über Schlusslicht Lettland vor. Es war dies der höchste Sieg eines europäischen Teams, auf den Weltrekord (Nordkorea – Singapur 24:0 aus 2001) fehlte nicht mehr viel. Mit Ausnahme von Österreich (0:1) erfuhren die Lionesses in dieser Qualifikation so gut wie keine Gegenwehr, wie das Torverhältnis von 53:0 beweist. Das mag dem Selbstvertrauen des EM-Gastgebers 2022 schmeicheln, dem Frauen-Fußball ist damit allerdings kein Gefallen getan.

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