Kolumne

Ein Lichtblick

Sprechblase
SprechblaseClemens Fabry
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Sprechblase Nr. 421. Warum „positive Energie“ lediglich positiv klingt.

Mit den Mint-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik haben es manche Menschen ja nicht so. Besonders die Physik bleibt vielen ein Mirakel. Umso bemerkenswerter, dass Manager gern Begriffe der Physik für ihren Sprech aufgreifen. Meist als plakative Zuschreibungen ohne jede Formel: Da ist von Arbeit (physikalisch: Arbeit = Kraft x Weg), Leistung (Leistung = Arbeit / Zeit) und – Achtung, Sprechblase – „positiver Energie“ die Rede.

Der Energieerhaltungssatz sagt, dass man Energie umwandeln kann, positiv ist sie dabei immer. Negative Energie kennt nur die Quantenphysik im Vakuum (nicht aber die reale Welt, wie „Sprechblase“-Leser Hubert K. treffend formuliert).

Vielleicht sollten Manager diese Gemeinplätze verlassen und konkret sagen, was sie mit Arbeit, Leistung und Energie meinen – es wäre ein echter Lichtblick.

In den Sprechblasen spürt Michael Köttritsch, Leiter des Ressorts "Management & Karriere" in der "Presse", wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Managersprechs auf und nach.

Die gesammelten Kolumnen finden Sie hier.

("Die Presse" Ausgabe von 9. Oktober 2021 September 2021)

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