Seit Jahresbeginn hat die Lira gegenüber Euro und Dollar rund die Hälfte ihres Wertes eingebüßt – zur Freude von Touristen und Nachbarn.
Wie im Schlaraffenland fühlen sich ausländische Touristen derzeit im Großen Basar von Istanbul. „Ein Seidenschal kostet hier keine drei Dollar, in New York müsste ich 150 Dollar dafür bezahlen“, sagt ein Besucher aus den USA. „Da habe ich gleich 15 Stück gekauft.“
Bei seiner Ankunft am Istanbuler Flughafen vor ein paar Tagen tauschte der Mann, ein Schildermacher aus New York, 500 Dollar in Lira ein und erhielt einen dicken Stapel Banknoten. Doch die Preise in Hotels, Restaurants und Geschäften am Bosporus sind so niedrig, dass er sein Geld kaum los wird. Ein Mittagessen mit Suppe, Hühnchen, Lamm, Rindfleisch und Leber für ihn und seinen Freund kostete umgerechnet acht Dollar. Nicht einmal die Hälfte seines Budgets hat er bisher ausgegeben. „Ich habe immer noch 300 Dollar übrig“, sagt er. „Ich find's herrlich hier.“