Wiener Staatsoper

Puschkins große Gefühle in Bewegung übersetzt

Wiener Staatsoper - Feststiege
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Beim Handlungsballett „Onegin“ zu Musik von Tschaikowsky gab die neue Erste Solotänzerin des Staatsballetts, Hyo-Jung Kang, ihr großes Debüt – exzellent. Wie der ganze Abend.

Während im Spielplan des Wiener Staatsballetts zuletzt pure Choreografie vorherrschte, steht nun wieder ein Handlungsballett im Mittelpunkt: „Onegin“ von John Cranko, das seit 2006 immer wieder für Begeisterung an der Wiener Staatsoper sorgte, kam nun zur Wiederaufnahme. Es legt die starken Gefühle, für die Puschkins Versroman berühmt ist, besonders eindrucksvoll in Bewegungen um. Da wird aus der herzigen Liebe Olgas und Lenskis ein Pas de deux, in dem jeder Sprung, jede Drehung wie eine Antwort auf das wirkt, was der Partner ausführt. Da wirft sich Lenski aus der Drehung heraus vor Olga auf die Knie, da unterstreichen die Schrittkombinationen die jugendliche Frische und Harmonie zwischen den beiden, nach der sich auch Olgas Schwester Tatjana sehnt.

Bisher war Tatjana nichts abgegangen, hatte sie ihre Zufriedenheit in Büchern gefunden und sich nur selten zu einem Gruppentanz mitreißen lassen. Doch dann tritt Onegin in ihr Leben. Dessen Überheblichkeit und Snobismus werden förmlich in Schrittmaterial gefasst, wenn er sie zwar am Arm führt, aber immer zwei Schritte vor ihr geht.

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