Den Nimbus der Unbesiegbarkeit ist Rafael Nadal längst los, auch der Zahn der Zeit beginnt am 35-Jährigen zu nagen. In Australien kehrt der Spanier mit einer Mission zurück auf den Platz.
Melbourne/Wien. Ein Social-Media-Posting versetzte die Tenniswelt kurz vor Jahreswechsel in Aufregung. „Sagt es niemanden, hier bin ich“, schrieb Rafael Nadal samt Smileys zu einem Foto, das ihn auf einem der blauen Hartplätze in Melbourne zeigte. Die Botschaft: Nadal, dessen Antreten in Australien vor Kurzem noch als eher unwahrscheinlich gegolten hat, will doch das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres in Angriff nehmen.
Fünf Monate sind seit dem letzten Tour-Match des Spaniers verstrichen. Beim ATP-Event in Washington Anfang August war der 35-Jährige dem Südafrikaner Lloyd Harris in drei Sätzen unterlegen. Schon zuvor hatten den Spanier hartnäckige Fußprobleme geplagt, nach Washington führten diese nicht nur zur Absage der US Open, sondern sogar zum vorzeitigen Saisonende. Während Novak Djoković drei Grand Slams einheimste und an Major-Erfolgen (20) mit Nadal und Roger Federer gleichzog, konnte der Iberer 2021 nur sieben Turniere (24:5-Siege) bestreiten. Kurz vor Weihnachten, nach einer langen Regenerationsphase, wagte sich Nadal beim Einladungsturnier in Abu Dhabi auf den Court zurück und verlor seine beiden Matches gegen Andy Murray und Denis Shapovalov. Der Mallorquiner zeigte sich danach mit seiner spielerischen Leistung nicht unzufrieden, hegte aber zugleich Bedenken, als er sagte: „Um hundertprozentig ehrlich zu sein: Ich kann es nicht garantieren, dass ich in Australien spiele. Die Dinge sind schwierig, das akzeptiere ich.“