Tourismuswissenschaft

Ohne Barrieren auf den Berg

Nach einem Sturz mit Krücken oder ganz einfach mit dem Kinderwagen unterwegs? Barrierefreiheit hilft nicht nur Menschen, die ständig beeinträchtigt sind.
Nach einem Sturz mit Krücken oder ganz einfach mit dem Kinderwagen unterwegs? Barrierefreiheit hilft nicht nur Menschen, die ständig beeinträchtigt sind. Getty Images
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Menschen mit Behinderungen stoßen bei einem Urlaub in den Alpen auf ganz unterschiedliche Barrieren. Tiroler Forscher zeigen: Sie zu beseitigen nutzt vielen – und birgt zugleich großes wirtschaftliches Potenzial.

Wo sind denn die Leute?“, dachte sich der Psychologe und Betriebswirt Alexander Plaikner am Beginn einer von ihm mit initiierten Exkursion im Juni 2019. Er wollte gemeinsam mit einem Dutzend Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen beim Gehen, Sehen, Hören oder mit kognitiven Problemen auf den Patscherkofel fahren und eruieren, wie sie den Ausflug auf den Berg erleben. Doch nicht alle Geladenen kamen bis zum vereinbarten Treffpunkt an der Kassa. Einige stolperten zuvor über Lücken im Leitsystem.

Auch bei anderen Freizeitaktivitäten hakt es immer wieder. „Bei Busstationen oder Parkplätzen gibt es Herausforderungen“, erzählt Plaikner, Projektmanager der mittlerweile abgeschlossenen österreichisch-italienischen Forschungskooperation „Gate“ für einen inklusiven Tourismus. Einmal blockiert ein Prospektständer die tastbaren Markierungen am Boden, ein anderes Mal enden diese im Nirgendwo. Wer im Rollstuhl sitzt, sieht mitunter kaum über den Kassentisch. Bei neuen Bergbahnen gibt es zwar Induktionsgeräte, wie es Menschen mit Hörimplantat für die Wahrnehmung brauchen – doch diese sind meist ausgeschaltet. Selbst millionenschwere, in puncto Inklusion gut durchdachte touristische Einrichtungen übersehen manchmal etwas, sagt Plaikner. Und dann können vermeintliche Kleinigkeiten zu großen Problemen führen.

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