In einem Jahr wird Martin Grubinger 40 Jahre alt und als Schlagzeuger seine Karriere beenden. Seine Mission, sein Instrument und „exotische Musik" zu etablieren, hat er erfüllt. Warum der Musikbetrieb viele Künstler auslöscht und was er noch vorhat, erzählt er im Gespräch mit der „Presse“.
Seit fast 25 Jahren stehen Sie als Schlagzeuger auf der Bühne. Mit 40 Jahren hören Sie auf, also im Mai 2023. Dabei hat man bei Ihnen das Gefühl, Sie brennen dafür, vor Publikum zu spielen.
Martin Grubinger: Das tu' ich. Die Mission, Musik in den Saal zu bringen, die vor zwei Jahrzehnten noch als exotisch gegolten hat, hat mich immer befeuert. Damals war es für einen Schlagzeug-Solisten völlig undenkbar, im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins zu spielen. Das ist längst anders. Heute haben wir das Repertoire, das Orchester, die Dirigenten und vor allem das Publikum. Das Schlagzeug hat sich durchgesetzt. Auch wenn ich aufhöre, wird dieses Instrument weiterhin seinen Platz haben.