Menschenrechte

Wie China geflohene Staatsbürger jagt

Laut einem NGO-Bericht versucht Peking, flüchtige Bürger im Ausland mit Erpressung und Einschüchterung zurück in die Heimat zu führen. Oft trifft es Dissidenten.

Wang Jingyu ist gerade einmal 19 Jahre alt, und dennoch wird er vom Sicherheitsapparat Chinas wie ein Spitzenkrimineller gesucht. Der Student hatte in einem Online-Post die offiziellen Todesangaben der Volksbefreiungsarmee bei einem Grenzkonflikt mit indischen Soldaten angezweifelt. Was nach einer Banalität klingt, ist in China tatsächlich eine hochgradig „verräterische“ Angelegenheit.

Wang, der sich im Juni 2020 auf den Weg in seine Wahlheimat USA machte, wurde beim Transitflug von den Behörden in Dubai festgesetzt. In seiner Heimatstadt Chongqing bedrohten Polizisten seine Eltern. „Sie sagten ihnen, sie sollten mich zum Aufgeben drängen“, so Wang später. Erst als internationale Medien über den Fall berichteten, wurde der Chinese freigelassen. Doch in seine Heimat wird Wang so schnell nicht zurückkehren können. Derzeit beantragt er Asyl in den Niederlanden.

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