Kriege

Krieg – doch der Vater aller Dinge?

Gibt es Dinge, für die es sich zu sterben lohnt? Russische Soldaten bei einer Parade auf dem Moskauer Roten Platz 2017.
Gibt es Dinge, für die es sich zu sterben lohnt? Russische Soldaten bei einer Parade auf dem Moskauer Roten Platz 2017. AFP via Getty Images
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Warum schaffen wir es nicht, den Krieg zu überwinden? Er ist offenbar kein Irrweg, sondern steckt uns in den Knochen, als unauslöschlich dunkle Seite, als Teil unseres Lebens.

Krieg bedeutet organisierte Gewalt und gilt in der Gegenwart Europas als verabscheuenswert, deprimierend, archaisch und hoffentlich überwunden. 77 Jahre Frieden haben zu dieser Einstellung beigetragen. Bei uns wanderte Kriegsheldentum ab in die Welt von Filmen und Spielen, die Zeit Napoleons, den D-Day, Stalingrad oder überhaupt in die reine Fiktion wie bei „Star Wars“ oder Superheldenserien. Krieg wurde etwas, was die anderen treiben, in anderen Weltteilen, nicht wir. Wir sind friedlicher. Freilich: Unsere Truppen haben wir schon hingeschickt, nach Korea, Vietnam, Afghanistan usw.

Also nehmen wir den Krieg nicht so ganz ernst. Verbal haben wir ihn schon längst verharmlost, er wird heute unblutig ausgetragen, gegen Krebs, zu hohen Cholesterinspiegel, Alkoholsucht, Kampagnen werden nicht mehr militärisch geführt, sondern um Wahlen zu gewinnen oder Menschen zum Impfen zu bewegen, Strategien dienen dazu, Konkurrenten auf dem Markt auszubooten, sich einbunkern bedeutet heute: Angriffen einer Oppositionspartei oder der Korruptionsstaatsanwaltschaft zu begegnen.

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