Kritik

Borodina sticht als Pique Dame in der Wiener Staatsoper

(c) Wiener Staatsoper
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Tschaikowskys Oper unter Valery Gergiev, und rundum neu besetzt: Jubel für aufwühlende Dramatik – und Olga Borodina im Zentrum.

Die Drei, die Sieben, das As: Aus dem Reich der Toten muss die alte Gräfin zurückkehren, um Hermann das Geheimnis der im Glücksspiel siegreichen Karten doch noch verraten zu können. Auf den Katafalk zum aufgebahrten Leichnam klettert der Verzweifelte, so wie er vor dem Tod der Gräfin auf ihren Wink hin zu ihr ins Bett gestiegen ist: Sex war der Preis schon einst in Paris, als sie, „Venus von Moskau“ und „Pique Dame“ genannt, das Kartengeheimnis vom Grafen von St. Germain erlangt hat.

Doch dann kam der Tod zu früh – weshalb erst die leblosen Lippen das arkane Wissen flüstern. Ein Eiswind stößt die hohen Fenster von Johannes Leiackers Bühne auf, weht ins Auditorium und lässt so manche Haare zu Berge stehen: Es hat bis zu dieser Schlüsselszene gedauert, dass die Wiederaufnahme von Tschaikowskys „Pique Dame“ in der Staatsoper wirklich packen konnte. Zuvor hatte es immer wieder etwas gewackelt im Zusammenspiel, waren viele Details in Farben und Konturen noch nicht so recht abgemischt und platziert.

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