Pizzicato

Ein Wintermärchen

Der Countdown für Omikron-Olympia läuft: Elf Tage sind es bis zu Pekings Propaganda-Show.

Generalstabsmäßig schuf Chinas Regime eine sterile Coronablase mit superstrikten Kontrollen. Der Bumerang-Effekt hat sich bereits eingestellt: Das Virus „made in China“ ist zurück am Ursprung der Pandemie. Für die Athleten gilt die Devise: Lieber sich rechtzeitig vor Olympia anstecken als zu schlechter Letzt im olympischen Dorf. In Peking könnte eine Coronalotterie über Gold, Silber, Bronze und Blech entscheiden.

Währenddessen erlebte die Skiwelt die wahre Krönung der Saison in Kitzbühel: Ein Wintermärchen, eine britische Weltcup-Premiere, untermalt von „God Save the Queen“. Es war gerade so, als hätte Österreich Großbritannien im Cricket besiegt. Dave Ryding fiel auf die Knie und küsste wie ein Slalom-Papst den Neuschnee auf dem Ganslernhang. Nebenher busserlte ihn – superkorrekt in Coronazeiten – der Zweite amikal auf den Helm. Linus Straßer, der Ex-Wahl-Kitzbühler aus München, verfluchte wiederum seinen „Hausberg“, den Hahnenkamm: „Du Schweinsberg.“ Emotion pur.

Auf der Insel war Rydings Triumph angesichts von „Partygate“ und Putins „Wargames“ nur eine Randnotiz. Im Pub seiner Verlobten, Mandy, in Lancashire haben sie die Happy Hour aber wohl verlängert. Beim Après-Ski sind die Briten ja stets vorn dabei. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.01.2022)

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