Gastkommentar

Anschwellende Empörung

(c) Peter Kufner
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Kardinäle in der Kritik. Sexueller Missbrauch und systematische Vertuschung als Herausforderung in der katholischen Kirche.

Der Skandal um Delikte sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche hat eine neue Stufe erreicht. Nicht nur Bischöfe und Kardinäle, auch der emeritierte Papst Benedikt XVI. ist ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Er steht als „Symbolfigur der Vertuschungskirche“ da. Juristen, die das Missbrauchsgutachten für die Erzdiözese München und Freising erstellt haben, werfen ihm indirekt vor, gelogen zu haben.

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Im Kern geht es um eine Ordinariatssitzung am 15. Januar 1980, bei der die Causa des pädophilen Priesters Peter H. verhandelt wurde. Benedikt selbst hat zunächst versichert, an der Sitzung gar nicht teilgenommen zu haben. Das Protokoll sagt das Gegenteil. Es stand Aussage gegen Aussage. Falschaussage, Gedächtnislücke oder fehlerhaftes Protokoll – das waren die Deutungsvarianten, um den Widerspruch aufzulösen. Nun hat Benedikt am Montag klargestellt, er habe doch an der Sitzung teilgenommen. Bei der Endredaktion seiner Eingabe habe es eine Panne gegeben. Allerdings sei es in der Sitzung nicht um die Versetzung des Priesters in den Dienst der Erzdiözese, sondern um die Ermöglichung einer Therapie gegangen.

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