Die Sozialisten von Premier Costa können nach vier Jahren unliebsamer Minderheitsregierung künftig ohne Partner regieren. Auch die Rechtspopulisten feiern - sie werden zur drittstärksten Kraft im Parlament.
Madrid/Lissabon. Selbst Portugals sozialistischer Premier António Costa hatte nicht mit diesem Erfolg gerechnet: Der 60-Jährige holte in der Parlamentsneuwahl mit seinen sozialdemokratisch orientierten Sozialisten die absolute Mehrheit. Damit kann Costa, der seit sechs Jahren mit einer wackeligen Minderheitsregierung im Amt war, nun bequem die kommenden vier Jahre weiterregieren und sein Reformwerk fortsetzen. Trotz seines Triumphs zeigte Costa Dialogbereitschaft: „In einer Demokratie kann niemand allein regieren.“
Es war erst das zweite Mal seit der Nelkenrevolution und der Rückkehr des Landes zur Demokratie 1975, dass die Sozialisten einen solchen Erfolg erzielten. Und Costa könnte mit weiteren vier Jahren zum Regierungschef mit der längsten Amtszeit werden.