Staatsballett

Drei starke Stücke an der Volksoper

Wiener Staatsballett/Ashley Taylor
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Der dreiteilige Ballettabend „Bewegungen“ an der Volksoper bringt starke Stimmungsbilder in Choreografien von Martin Schläpfer, Alexei Ratmansky und Andrey Kaydanovskiy.

Eine Tänzerin in Arabeske, von drei Männern umgarnt: einer hält sie am Fuß, einer herzt ihre Hand, ein anderer umarmt und stützt ihren Körper. Ausdrucksformen von Zuneigung sind im Zentrum der „24 Préludes“, eines energiegeladenen Ballettstücks des gefragten Choreografen Alexei Ratmansky. Zuletzt sah man dessen „Pictures at an Exhibition“ an der Staatsoper, nun läuft eben seine Interpretation von Chopins Klavierzyklus an der Volksoper. „Begegnungen“ nennt sich der Abend, er bringt außerdem zwei Uraufführungen: Andrey Kaydanovskiy, selbst langjähriges Mitglied des Wiener Staatsballetts, hat nach Erfolgen im Ausland auch für seine Stamm-Kompanie choreografiert. Und Ballettchef Martin Schläpfer hat mit „in sonne verwandelt“ abermals ein Stück für sein Ensemble kreiert.

Geschmeidigkeit und Spritzigkeit gleichermaßen prägen Ratmanskys Choreografie. Er lässt acht Tänzer nicht zu den originalen Chopin-„Préludes“ tanzen, sondern zu Jean Francaix' Orchesterbearbeitung. Auf diesen voluminösen Klang setzt er 24 Tanzstücke, teils für zwei, teils für drei, teils für alle acht Tänzerinnen und Tänzer. Da werfen Männer eine Partnerin im Sprung in die Arme eines anderen, da werden exakt ausgeführte Sprünge sehr synchron von drei Tänzern gleichzeitig gezeigt, dort Arabesken und Spitzentechnik mit stark gestreckten Armen kombiniert. Ratmansky setzt das klassische Bewegungsvokabular besonders fließend ein und „erzählt“ vor allem von der Liebe, aber auch einmal von einem handfesten Streit, in dem die Partnerin gar brutal weggestoßen wird. Amanda Eyles hat das Werk, das Ratmansky 2013 für das Royal Ballet in London geschaffen hat, sichtlich mit Liebe zum Detail einstudiert – und sie hat dabei die Crème de la crème des Staatsballetts zur Verfügung: Liudmila Konovalova und Maria Yakovleva bringen klassische Präzision ein, besonders spritzig und dabei nicht weniger detailverliebt geben sich Aleksandra Liashenko und Denys Cherevychko, sprungstark Arne Vandervelde und Alexey Popov. Die herbere Note bringen Rebecca Horner und Marcos Menha ein.

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