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Sammeln und zeigen

Wird die Filmgeschichte zu Tode archiviert?

Filmarchive und -museen bewahren das Kino-Erbe – und halten es zu oft unter Verschluss, anstatt es auf der Leinwand leben zu lassen. Komplett digitalisiert ist es noch lang nicht. In Wien reagiert man nun auf die Krise.

Im Juli 2021 brach ein Feuer in der Cinemateca Brasileira in São Paulo aus und zerstörte einen großen Teil der brasilianischen Film- und Kulturgeschichte. Jenseits aller politischer Verfehlungen, die zu diesem Ereignis geführt haben, repräsentieren spätestens seit dem angeblichen Brand der Bibliothek Alexandrias Bilder tosender Flammen die Sorge um das Kulturerbe. Dass es jüngeren Forschungen folgend eigentlich finanzielle Probleme waren, die die antike Bibliothek in den Ruin trieben, ist an dieser Stelle ein Wink mit dem Zaunpfahl.

Schon vor der Pandemie spürten Filmarchive und Kinematheken weltweit, dass ihre Arbeit weder von der Politik noch von der Öffentlichkeit mit dem notwendigen Enthusiasmus unterstützt wurde. Film wird als vergangenes Medium betrachtet. Selbst in Wien, einer Luxusstadt für die Bewahrung und Vermittlung von Film, hat das Folgen, die sich auch in der Programmarbeit niederschlagen. Vorbei scheint die Zeit regelmäßiger großer thematischer Retrospektiven auf 35-mm-Kopien. Vorbei das sowieso trügerische Gefühl, dass man alles sehen kann, wenn man nur lang genug in Wien lebt. Kuratorische Ideen sind oft nicht mehr von Krisenmanagement zu unterscheiden.

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