Die gigantischen Grasfresser sind in Kolumbien längst zur Touristenattraktion geworden.
Flusspferde

Escobars wild gewordene Hippos

Aus dem Zoo des Drogenbarons in die Wildnis entlassen, stellen die Flusspferde in Kolumbien ein großes Problem dar. Nun gibt es einen neuen Versuch, die Vermehrung zu stoppen.

Am Anfang waren es vier. Drei Weibchen und ein Männchen. Auf verwundenen Wegen um den Erdball transportiert, was einen nicht unerheblichen Logistikaufwand bereitet haben dürfte. Denn ausgewachsene Flusspferde der Spezies Hippopotamus amphibius sind so lang wie Mittelklassewagen und wiegen auch so viel. Pablo Escobar, der so viel Kokain nach Nordamerika schmuggeln konnte, dass er zum Milliardär wurde, konnte es sich Anfang der 1980er leisten, eine umfassende Hacienda auf halber Strecke zwischen Bogotá und Medellín zu erwerben, an den Ufern des Río Magdalena, der Kolumbien von Süden nach Norden durchschneidet. 7000 Hektar, gekauft für 63 Millionen Dollar und danach ausstaffiert mit künstlichen Seen, einem Fußballplatz, Dinosaurierstatuen, einer Stierkampfarena, einer Oldtimer-Sammlung, einer Landebahn, einem Tennisplatz und einem Privatzoo mit emblematischen Tieren wie Zebras, Giraffen, Antilopen. Und eben jenen vier Flusspferden.

Heute ist Escobars „Hacienda Nápoles“ ein öffentlicher Themenpark, aber die Cessna, mit der Escobar seine erste Drogenlieferung in die USA abwickelte, wurde vor drei Jahren ebenso abmontiert wie das alte Eingangstor, auf dem sie thronte. Die exotischen Tiere waren schon bald nach Escobars Tod 1993 auf diverse Zoos verteilt worden. Nur mit den Hippos wusste niemands etwas anzufangen. Und daran hat sich bis heute wenig geändert.

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