Kunst

Kampf der Kunstmessen

Die bedeutendste französische Kunstmesse, Fiac, residiert seit 15 Jahren im Grand Palais. Jetzt muss sie der Art Basel weichen.
Die bedeutendste französische Kunstmesse, Fiac, residiert seit 15 Jahren im Grand Palais. Jetzt muss sie der Art Basel weichen. AFP/Bertrand Guay
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Ein Coup: Die Art Basel verdrängt die Pariser Messe Fiac von ihrem angestammten Platz im Grand Palais. Für die führende Pariser Messe könnte das das Aus sein.

Vergangene Woche sorgte die Meldung der Art-Basel-Mutter MCH Group, künftig auch in Paris eine Messe zu veranstalten, für ein Beben auf dem Kunstmarkt. Denn es handelt sich dabei um nicht weniger als den Verdrängungskampf zweier Messegiganten. Die Vereinigung der französischen Nationalmuseen (RMN), die auch das Pariser Grand Palais betreibt, hat entschieden, den traditionellen Messetermin im Oktober, an dem die französische Messe für Zeitgenössische Kunst, Foire internationale d'art contemporain (Fiac) stattfindet, für die nächsten sieben Jahre an die Art-Basel-Mutter zu vergeben.

Neuausschreibung. Die RMN hat im vergangenen Jahr die Plätze für die Fiac und die Paris Photo, die beide vom Messebetreiber RX France betrieben werden, neu ausgeschrieben. Während die Paris Photo, die einen Novembertermin besetzt, wieder den Zuschlag erhalten hat, gewann das Rennen um den Oktobertermin die MCH Group und damit die Art Basel. RX France will die prestigeträchtige Location für die Fiac aber nicht kampflos aufgeben und hat in einer Erklärung das Ausschreibungsverfahren als „übereilt und fehlerhaft“ kritisiert.

In einer Pressemitteilung warnt Fiac-Eigentümerin RX France, dass die Entscheidung große Auswirkungen auf die französische zeitgenössische Kunst haben würde. Die Fiac war stolz auf ihre starke Vertretung französischer Galerien, die seit ihrer Gründung im Jahr 1974 das Alleinstellungsmerkmal der Messe ist. „Nach jahrzehntelanger Investition und Präsenz im Grand Palais sei es gelungen, die Fiac in die Spitzengruppe der weltweit führenden Messen für zeitgenössische Kunst aufsteigen zu lassen und Paris zu einer der wichtigsten Kultur- und Kunsthauptstädte der Welt zu machen“, sagte Michel Filzi, Präsident von RX France, in einer Erklärung. Er fügte hinzu: „Wir behalten uns das Recht vor, die Entscheidung über die Fiac zugunsten ihres Konkurrenten vor Gericht anzufechten.“

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