Ausstellung

Kunstforum Wien: David Hockneys bunte, offene Welt

Malt David Hockney nur die (allzu) heile Welt der kalifornischen Pools? Wer das dachte, den belehrt die neue Ausstellung namens „Insights“ im Kunstforum Wien eines Besseren. Sie zeigt ein freches, mutiges, auch experimentelles Werk.

Strohblond gefärbte Haare, Glitzerjacken und exzentrische Brillen – David Hockneys Selbstinszenierung in den 1960er-Jahren in Kalifornien war hollywoodreif. Der 1937 geborene Brite kam als junger Maler an die Westküste, war faszinierend von der Offenheit gegenüber Homosexualität und wurde dort in Kürze berühmt. Während Rassenunruhen und Vietnamkrieg die Stimmung in den USA zunehmend vergifteten, entstand 1967 dann „A Bigger Splash“, der Höhepunkt seiner Serie von Swimmingpool-Bildern: Das Wasser spritzt auf, der Mensch ist bereits untergetaucht und nicht mehr zu sehen. Modernistische Villa im Hintergrund, Palme, Sprungbrett, blaues Wasser, blauer Himmel – mehr brauchte es nicht für den ultimativen Traum von der heilen Welt.

Seither gilt Hockney als einer der populärsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Jetzt widmet das Kunstforum Wien ihm mit rund 130 Gemälden und Zeichnungen, die großteils aus dem britischen Museum Tate London stammen, eine Retrospektive. Damit ist erstmals in Österreich überprüfbar, warum diese sonnig-plakativen Bilder eigentlich so beliebt sind: Ist es die naive Bildsprache, figurativ und damit wiedererkennbar? Oder die aus dem Alltag stammenden, nichtssagenden Bildmotive, die ohne jegliche Brechung auskommen? Vielleicht der Verzicht auf vielsagende Details, die uns netterweise keinerlei Interpretationen abverlangen?

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