Auszeichnung

"Einender" Van der Bellen erhält Ehrenring der Steiermark

Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP), Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang (SPÖ)
Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP), Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang (SPÖ)APA/BUNDESHEER/PETER LECHNER
  • Drucken

"Meist gut gelaunt, neugierig, offen und verlässlich": Bundespräsident Alexander Van der Bellen wurde die höchste Auszeichnung des Landes Steiermark verliehen.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat am Donnerstag in der Aula der Alten Universität in Graz den Ehrenring des Landes Steiermark verliehen bekommen, die höchste Auszeichnung der Grünen Mark. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) bedankte sich bei ihm für seine "positive Gestaltung der Gesellschaft" sowie dass er als "Einender und Versöhnender am richtigen Platz" sei. Van der Bellen zeigte sich gerührt: "Das ist für mich mehr als bloße Wertschätzung."

"Es deckt sich bei ihm Erfordernis und Gabe, nämlich mit Freundlichkeit und Ruhe, dem Blick und mit Bedachtnahme auf die staatliche Gesamtheit, etwas in Worte zu kleiden, die allgemein verständlich und in der Lage sind, den Menschen Hoffnung und Zuversicht zu geben. Wenn man gleichermaßen auch die Gabe besitzt, durchaus mahnende Worte in einer rhetorischen Frage zu formulieren, ohne jemanden zu brüskieren, und Akteure und Handlungsträger damit in die Pflicht nimmt, dann beweist man, dass man als Einender und Versöhnender am richtigen Platz steht", erinnerte Schützenhöfer an eine Neujahrsansprache des Präsidenten.

„Meist gut gelaunt, neugierig, offen und verlässlich“ 

Van der Bellen ist in den Augen des steirischen Landeshauptmanns ein "Teamplayer": "Meist gut gelaunt, neugierig, offen und verlässlich. Er ist loyal, auch zu seinen Grundsätzen, und hat einen feinen Humor. Seine Gelassenheit, Ruhe und Zuversicht hat er sich über die vielen Jahre in der Spitzenpolitik behalten. Diese konstanten Wesenszüge sind vertrauensbildend und prägen die Harmonie von Form und Inhalt, was letztlich Authentizität und Vertrauenswürdigkeit ausmacht." Er nehme sich bei Gesprächen viel Zeit und höre genau zu, sei der Grundhaltung der Toleranz verpflichtet und habe ein "weltbürgerlich geprägtes Heimatverständnis".

Besondere Freude macht Schützenhöfer Van der Bellens "Bekenntnis zu Mürzsteg" in der östlichen Obersteiermark, wo Österreichs Bundespräsidenten einen Sommersitz in Form einer Jagdvilla haben. Außerdem habe er "Österreich erfolgreich und souverän durch die Krise gesteuert". Zum Abschluss sprach der Landeshauptmann Van der Bellen noch persönlich an: "Viel Glück und Gesundheit für deine weiteren Vorhaben, die du uns zum geeigneten Zeitpunkt wissen lassen wirst." Der Bundespräsident hat bisher noch nicht bekannt gegeben, ob er für eine weitere Amtszeit kandidieren wird.

Van der Bellen hat „schon ein eigenartiges Gefühl“ 

Van der Bellen dankte für den Ehrenring: "Es ist schon ein eigenartiges Gefühl, wenn jemand etwas über einen erzählt, offensichtlich gut recherchiert. Man fühlt sich gewürdigt, wie man sich selbst wohl nicht würdigen würde. Ich fühle mich ein bisschen beklommen." Die Steiermark sei das zweite Bundesland, das ihn "auf diese Weise akzeptiert". Er selbst bezeichnete sich als "Amtssteirer", denn mit dem Sommersitz sei er nun auch amtlich Wahlsteirer: "Mit der Zeit gewöhnt man sich auch an die Jagdrelikte", merkte er mit etwas Humor an. Er und seine Frau Doris Schmidauer würden sich mittlerweile schon sehr wohl dort fühlen. Doch auch privat habe es ihm vor allem die Südsteiermark angetan.

Zum aktuellen politischen Geschehen äußerte sich Van der Bellen nur kurz: "Wir leben in einer liberalen Demokratie und manche Freunde und Kollegen, und andere die uns SMS, Briefe oder Mails schreiben, meinen, wir leben in einer Diktatur. Ich würde gerne verstehen, warum. Man darf demonstrieren, man darf die Meinung frei äußern, es kann jeder auf seine Weise Stellung nehmen. Streiten wir uns, ja, dafür ist eine Demokratie da, aber nicht über etwas, das offenkundig nicht stimmt."

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.