Schweiz

Appenzeller Käse: Gut gereift im geheimen Sud

Der Appenzeller Käse ist ein Marketingprofi und hat alle Verkaufsrekorde gebrochen. Das Image passt zum eigensinnigen Kanton.

Im Haus Salesis sind sie überall. Drei ältere Herren in ihrer Sennen-Festtagstracht – rotes, besticktes Brusttuch, schwarzer Hut –, die wahlweise Stock, Mistgabel oder eine Pfeife in der Hand halten. Ihre Bilder sind abgedruckt auf Taschen, Servietten, Post-its. Die drei Großväter blicken mürrisch drein, aber das ist ihr Job, will doch alle Welt ein Geheimnis aus ihnen herauspressen. Doch alle Welt beißt auf Granit: Die Senner halten dicht, komme was wolle.

Das Haus Salesis, ein rustikaler Bau aus dem 16. Jahrhundert mit schwarz-weiß verzierten Fensterläden, liegt am Ortseingang von Appenzell. Unten befindet sich das Käse- und Souvenirgeschäft, oben sitzt die Sortenorganisation Appenzeller Käse und verwaltet unter anderem das Geheimnis. Man kann es auch so sagen: Kaum ein Käse hat ein derart erfolgreiches Marketingkonzept. In den vergangenen Jahren hat in Werbefilmen eine ganze Gruppe bekannter und unbekannter Menschen – angefangen von Schauspieler Uwe Ochsenknecht bis hin zu einem reanimierten Charlie Chaplin – versucht, das Geheimnis rund um den Käse zu lüften. Es gelang ihnen freilich nicht. Doch die Werbeclips verschafften dem Appenzeller einen enormen Bekanntheitsgrad, mittlerweile gilt der Käse als ein Teil der Swissness, dem typisch Schweizerischen eben.

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