Gene

DNA liegt in der Luft

Nicht alles, was Pflanzen an die Luft abgeben, ist mit dem bloßen Auge sichtbar. Aber alles enthält Information: DNA.
Nicht alles, was Pflanzen an die Luft abgeben, ist mit dem bloßen Auge sichtbar. Aber alles enthält Information: DNA. (c) imago/Nature Picture Library (imago stock&people)
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Die Durchforstung der Umwelt auf Gene wendet sich nach dem Boden und dem Wasser nun dem letzten noch unerschlossenen Bereich zu.

Im Zoo gibt es nicht nur etwas zu sehen und zu hören, dort hängen auch ganz eigene Gerüche in der Luft. In der hinterlassen die Tiere – und ihre Besucher – noch etwas, was wir mit unseren Sinnen nicht wahrnehmen können: DNA. Die kommt mit Kot in die Umwelt, und mit Ausscheidungen wie Spucke und Schleim, auch mit abgestorbenen Zellen wie denen der Haut, von denen Menschen 40.000 pro Stunde verlieren. Auf deren DNA haben aber Kristine Bohmannn (Kopenhagen) und Elizabeth Clare (London) mit Bedacht nicht geachtet, als sie, unabhängig voneinander, die Luft in Zoos ihrer Universitätsstädte als Quelle für genetische Information erschlossen: Sie haben Spuren vieler Bewohner gefunden – selbst die von Fischen in Aquarien –, auch die von Tieren, die nicht in den Zoos gehalten werden, sondern sich in den Grünräumen angesiedelt haben, Eichhörnchen etwa oder Igel (Current Biology 6. 1.).

Das ist das bisher letzte und wohl auch abschließende Kapitel in der Nutzung von DNA, die sich in der Umwelt verteilt – eDNA von „environmental“ –, sie hat in den 1990er-Jahren mit der von dirtDNA begonnen. „Dirt“ steht für Erde, in ihr suchten Mikrobiologen Bakterien, die sich im Labor nicht kultivieren ließen. Aber in der Erde fand sich bald DNA auch von anderen Lebewesen, die von Tieren, zunächst – wieder in einem Zoo – die von Elefanten und Löwen. Gezeigt von Eske Willerslev (Kopenhagen), als Fingerübung und zugleich „proof of principle“, das das Monitoring der Umwelt um eine neue Dimension bereicherte und das Erschließen längst verblichener Lebensgemeinschaften ermöglichte.

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