Die Welt bis gestern

Fritz Mandl, ein Millionär und Grenzgänger

Fritz Mandl 1940 mit seiner dritten Ehefrau, Hertha, die ihn ins argentinische Exil begleitete.
Fritz Mandl 1940 mit seiner dritten Ehefrau, Hertha, die ihn ins argentinische Exil begleitete.Puppe Mandl
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Geschäfte, Skandale, Gerüchte, Amouren: Was es über den „Patronenkönig“ Fritz Mandl zu erzählen gibt, sprengt jeden Rahmen. Ein Leben wie ein Kolportageroman.

Als die aufstrebende Wiener Schauspielerin Hedwig Kiesler, die als Hedy Lamarr Hollywood eroberte, zum ersten Mal ihrem zukünftigen Ehemann Fritz Mandl begegnete, soll er gesagt haben: „Ich nehme an, Sie haben schon viel über mich gehört?“ Woraufhin Hedy antwortete: „Ja, aber nicht viel Gutes.“ Geheiratet hat sie ihn trotzdem, und es ging nicht gut aus.

Wie konnte dieser Mann überhaupt je in Vergessenheit geraten? Fritz Mandl, Jahrgang 1900: Mit noch nicht 30 schon Österreichs reichster Industrieller, ein Rüstungsunternehmer mit dubiosen Geschäften und anrüchigen politischen Verbindungen, der nach den Worten von Hedy Lamarr „alles von Profit, nicht viel von Ethik“ hielt; ein Patriarch, der seine Arbeiter schätzte, aber die Sozialisten hasste; einer aus dem Wiener Judentum, der mithalf, Nazis nach Argentinien zu schleusen; ein Fixstern der noblen Wiener Gesellschaft, der sich mit schönen Frauen umgab, fünf Ehen einging und sein Glamour-Image am Opernball und an der Côte d'Azur genoss.

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