Quergeschrieben

Was die Ukraine jetzt braucht, sind Waffen und Geld

Europa schließt seine Reihen immer erst, wenn es sich einer äußeren Bedrohung bewusst wird. Putin ist dabei, diesen Erkenntnisprozess zu beschleunigen.

Die alte Bezeichnung „Zwischeneuropa“ für den Korridor, der sich vom Baltikum bis zum Schwarzen Meer erstreckt, ist leider in Vergessenheit geraten. Dabei erfasst sie am besten die prekäre Lage der Länder zwischen Deutschland im Westen und Russland im Osten. Die baltischen Völker, die Polen, die Tschechen und die Slowaken, die Ungarn, die Bulgaren und die Rumänen haben die deutsche Besatzung ebenso erlitten wie die sowjetische. Die Erfahrungen mit „München“, dem Hitler-Stalin-Pakt und „Jalta“ haben sich tief in ihre kollektive Erinnerung eingegraben.

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Als die Sowjetunion endlich zugrunde ging – nicht aufgrund äußerer Gewalt, sondern weil ihr totalitäres System implodierte –, konnten die Völker Zwischeneuropas zum ersten Mal frei über ihre Zukunft entscheiden. Weil sie Russland fürchten und Deutschland misstrauen, haben sie das Bündnis mit den USA gesucht. Von einer eigenständigen europäischen Sicherheitsarchitektur halten sie wenig. In der EU sehen sie eine deutsch-französische Veranstaltung, die auf ihre Bedürfnisse, Gefühle und Traditionen wenig Rücksicht nimmt.

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