Fußball

Ratlosigkeit in Grün-Weiß

„Im Achtelfinale nichts verloren“: Nach dem sang- und klanglosen Europacup-Aus stehen die Hütteldorfer in der Bundesliga unter Zugzwang.
„Im Achtelfinale nichts verloren“: Nach dem sang- und klanglosen Europacup-Aus stehen die Hütteldorfer in der Bundesliga unter Zugzwang. (c) APA/GEORG HOCHMUTH
  • Drucken

Ein völlig verunsichertes Rapid muss nach dem Europacup-Aus einen Pflichtsieg in Tirol einfahren. Es geht um die Bundesliga-Meistergruppe – und um Wiedergutmachung.

Arnheim. Unerfahrenheit, Verunsicherung ob einer plötzlichen Dreierkette, dazu offensive Harmlosigkeit und ein topmotivierter Ex-Spieler. Das waren nur ein paar der Zutaten für Rapids sang- und klangloses Aus im Europacup. Dieselbe Truppe muss nun allerdings am Sonntag (17Uhr, Sky) einen Pflichtsieg bei der WSG Tirol landen, sonst ist auch im nationalen Fußballgeschehen in Hütteldorf Feuer am Dach.

Fürs Erste beendete Vitesse Arnheim im Sechzehntelfinal-Rückspiel der Europa Conference League mit einem verdienten 2:0-Sieg Rapids Traum vom erstmaligen Einzug in ein Europacup-Achtelfinale seit 1997. „Die Enttäuschung ist riesig. Mit dieser Leistung haben wir es uns nicht verdient, unter die letzten 16 zu kommen“, musste sich Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer eingestehen, dessen Team das 2:1 aus dem Hinspiel in Wien schnell aus der Hand gegeben hatte.

Ausgerechnet Ex-Rapidler Adrian Grbić machte den Fehlstart schon nach drei Minuten perfekt, Matúš Bero (19.) erzielte wenig später den entscheidenden Treffer. Beide Male passte das grün-weiße Stellungsspiel in der Abwehr überhaupt nicht. „Wenn man hinten solche Tore bekommt, hat man im Achtelfinale nichts verloren“, wusste Feldhofer. Seine Idee, auf eine Dreierkette zu setzen, ging nicht auf, die Verunsicherung war in der gesamten ersten Hälfte spürbar.

Die Spieler gaben sich selbstkritisch, waren zum Teil aber auch ratlos. „Wir haben uns in eine so gute Lage gebracht und schmeißen das nach drei Minuten wieder weg. Das war einfach gar nichts“, sagte Innenverteidiger Kevin Wimmer. Hinzu kam absolute Harmlosigkeit in der Offensive, nur eine einzige Topchance von Rapid durch Robert Ljubičić (18.) spricht Bände.

War es die Kulisse? Feldhofer jedenfalls führte die mangelnde Erfahrung ins Treffen. Rapids Anfangself hatte ein Durchschnittsalter von 23,4 Jahren. „Die Spieler waren so eine Kulisse lange Zeit nicht gewohnt, wir haben uns am Anfang zu sehr von der Atmosphäre beeindrucken lassen. Da haben wir ein bisschen Tribut gezahlt.“

Rapids Startelf in Tirol wird allerdings nicht viel anders aussehen als in Arnheim. „Wir haben wenig Möglichkeiten zu rotieren“, meinte Feldhofer. Drei Punkte müssen trotzdem her, um nicht mit dem Verpassen der Meistergruppe einen dritten Rückschlag (nach Cup-Aus und Europacup-Aus) innerhalb kurzer Zeit einstecken zu müssen. Wimmer meinte: „Wir müssen uns hinterfragen, aber dann schnell sammeln, weil wir die drei Punkte in Tirol brauchen.“ (red.)

Bundesliga 21. Runde

SP S U N TORE P
1. Salzburg 20163133 51
2. WAC 201046234
3. Sturm 2096511 33
4. Klagenfurt 20785129
5. Austria 20695627
6. Ried 20767-1027

7. Rapid 20677-125
8. Lask 20668024
9. Hartberg 20578-222
10. WSG Tirol 20488-1120
11. Admira 20389-717
12. Altach 203413 -2213

Samstag: Altach – Admira (17 Uhr). Sonntag: Austria – WAC, Tirol – Rapid, Klagenfurt – Ried, Sturm Graz – Hartberg (je 17).

Mittwoch: Lask – Salzburg (20.30, je live, Sky).

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.02.2022)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.