Präsidentenwahl

Südkorea: Das Duell der rücksichtslosen Populisten

REUTERS
  • Drucken

Südkorea wählt heute, Mittwoch, ein neues Staatsoberhaupt. Die zwei stärksten Kandidaten lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Wahlentscheidend könnte jedoch ein anderer sein: Nordkoreas Machhaber Kim Jong-un.

Verbale Nackenschläge, Verleumdung, lautstarke Beleidigungen, Korruption: Eine solche Schlacht wie vor der Wahl des Staatsoberhauptes am heutigen Mittwoch hat es im ohnehin nicht zimperlichen Südkorea zuvor nur selten gegeben. Der Amtsinhaber Moon Jae-in darf nach fünf Jahren Präsidentschaft nicht mehr wieder antreten. Zur Wahl um den Einzug in das „Blaue Haus“ in Seoul stehen im Wesentlichen zwei Bewerber, die persönlich vieles trennt, aber die eines gemeinsam haben: Populismus ohne Rücksicht.

Aus der „roten“ Ecke kommt der linksliberale Kandidat Lee Jae-myung von der demokratischen Regierungspartei Minju. Der 57-jährige Provinzgouverneur firmiert als Aufsteiger aus ärmlichen Verhältnissen und präsentiert sich als Gegner von Exponenten des korrupten Establishments. Er setzt ideologisch auf den sozialen Ausgleich. Dazu passt jedoch schlecht, dass er angeblich in einen Korruptionsskandal über Landentwicklung verwickelt ist, was die Gegenseite genüsslich ausschlachtet. Auch deswegen steht seine Partei nur zögerlich hinter ihm.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.