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Stromae: Musik nach sieben Jahren Agonie

Interscope
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Dem belgischen Superstar Stromae glückt mit „Multitude“ ein fantastisches Comeback. Medial wurde es mit einem umstrittenen Bravourstück eingeleitet.

Überraschungscoups von Plattenindustrie und Künstlermanagern haben zuletzt auf beinah beängstigende Weise zugenommen. Alben, die über Nacht auf schwer zugänglichen, digitalen Kanälen präsentiert werden, sollen die Routine brechen. Es werden allerlei Rätselrallyes inszeniert, um die journalistische Neugier zu wecken. Der 37-jährige Paul Van Haver, bekannt als Stromae, hat jetzt eine ganz besondere „Attaque Surprise“ gelandet. Sein Künstlername ist – gemäß der Jugendsprache Verlan – einem Silbentausch geschuldet: Aus Maestro wurde Stromae.

Er ließ sich nun in den Abendnachrichten des französischen Senders TF1 interviewen. Zunächst erläuterte er der Moderatorin Anne-Claire Coudray ganz konventionelle, musikalische Fragen, ehe es um die Suizidgedanken ging, die Stromae in den vergangenen Jahren gehegt hat. Massive Angstzustände und Panikattacken nach einer Malaria-Impfung hatten 2015 dazu geführt, dass er eine Afrika-Tournee abbrechen musste. Danach verfiel er, der es 2010 als erster frankofoner Künstler geschafft hat, mit einem Song – „Alors On Danse“ – auf Platz eins der deutschen Charts zu kommen, in eine Art Agonie, aus der er erst jetzt, sieben Jahre später, mit dem Album „Multitude“ (Label Mosaert) auftaucht.

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