Gastkommentar

Was die neue Rechte im Westen mit Putin verbindet

(c) Peter Kufner
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Es ist kein Zufall, dass sowohl Trump als auch Putin Identifikationsfiguren für rechtsextreme Bewegungen sind.

Putin-Versteher gibt es im Westen in allen Parteien, rechts und links außen sind sie allerdings besonders zahlreich. Bei den linken Sympathisanten des Kreml-Chefs ist viel Nostalgie mit im Spiel, schließlich war Russland im zwanzigsten Jahrhundert das Zentrum des Weltkommunismus, und in seiner praktischen Politik erinnert der ehemalige KGB-Offizier Wladimir Putin auch an Sowjetzeiten. Die rechten Sympathisanten sind vom aktuellen „Putinismus“ angetan, der sich in den vergangenen Jahren als russischer Nationalismus, basierend auf christlicher Orthodoxie und gestützt auf Militär, Geheimdienst und Sicherheitsapparat, herausgebildet hat.

DER AUTOR

Johannes Kunz
(* 1947 in Wien) arbeitete beim Hörfunk des ORF, ehe er von 1973 bis 1980 als Pressesprecher von Bruno Kreisky ins Bundeskanzleramt wechselte. 1982 kehrte er in den ORF zurück, wo er von 1986 bis 1994 als Informationsintendant amtierte. Kunz ist Autor mehrerer Bücher zu verschiedenen politischen Themen und zu Jazzmusik. [ Clemens Fabry ]

Die Merkmale dieses „Putinismus“ sind ein betont nationalkonservatives, ja reaktionäres Weltbild und eine enge Anbindung an die russisch-orthodoxe Kirche sowie ein ausgeprägter Autoritarismus. In der russischen Innenpolitik existiert eine „gelenkte Demokratie“ (im Gegensatz zur liberalen), und in der Außenpolitik geht es um die Ausweitung der Einflusssphäre Russlands in der nachsowjetischen Ära, also um ein neues Großrussland. Der aktuelle Überfall auf die Ukraine ist dafür das jüngste Beispiel.

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