Rendezvous mit Mozarts Gattin

Daniel Wissers neue Prosa seziert die Beziehungskultur der Gegenwart.

Obwohl es noch nie so viele Dating-Portale gab, entstehen der Soziologin Eva Illouz zufolge kaum noch tragfähige Beziehungen. Viele wollen ihre individuelle Freiheit nicht mehr einschränken oder eilen uneinlösbaren romantischen Idealen hinterher. Das Buch zu den diversen amourösen Möglichkeiten und Unmöglichkeiten unserer Zeit hat nun der 1971 geborene Daniel Wisser unter dem Titel „Die erfundene Frau“ geschrieben.

In seinen furiosen Kurzgeschichten wirft er uns direkt in die immerzu komplizierte Gegenwart seiner Figuren, die sich unversehens mit sämtlichen Überraschungen des Lebens konfrontiert sehen. So verliebt sich eine bislang heterosexuelle Frau unglücklich in ihre neue Nachbarin, eine andere hofft in einem Arbeitskollegen endlich den erwünschten Seelenverwandten zu finden, der sich jedoch schnell als windige Persönlichkeit herausstellt. Anderswo erfindet ein Mann eine Geliebte, um endlich dem Eifersuchtsdrama seiner Gattin ein Ende zu bereiten.

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