Mit Federn, Haut und Haar

Der Wolf und wir: Wölfe, Hunde und die Menschwerdung

Wölfe und Menschen sind „Kooperationstiere“ – tatsächlich „tickt“ kein anderes Tier menschenähnlicher. Heute helfen uns Hunde in stressigen Zeiten, psychisch stabil zu bleiben.

Die uralte Beziehung zu Wölfen und Hunden prägt uns bis heute, ist aber dennoch ein noch unterschätzter Faktor für die Menschwerdung. Bereits vor 35.000 Jahren arrangierten sich die aus Afrika kommenden Jäger und Sammler mit eurasischen Wölfen, woraus schließlich die Hunde entstanden. Mit ihnen gemeinsam eroberten die Menschen die Erde – und läuteten damit das größte Artensterben seit dem Einschlag des Chicxulub-Meteoriten vor 66 Millionen Jahren ein.

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Heute kehren die Wölfe rasch in unsere Kulturlandschaften zurück – vor allem, weil hohe Wilddichten einen reich gedeckten Tisch bereiten und weil die Leute es so wollen; darauf reagierten die Gesetzgeber mit strengen Schutzbestimmungen. Die einwandernden Wölfe stoßen zwar auf den Widerstand von Weidetierhaltern, teilweise auch der Jägerschaft, sie bringen aber auch neue Chancen. Während sie in zwanzig Jahren weite Teile Deutschlands nördlich des Weißwurstäquators wieder besiedelt haben, fassen die Wölfe in Österreich, Bayern und Südtirol nur langsam Fuß – auch, weil sie immer noch illegal getötet werden. Letztlich ist in Europa die Entscheidung pro Wolf längst gefallen. Anstatt uns in sinnlosen Pro/Kontra-Diskussionen zu verschleißen, sollten wir an einer möglichst konfliktarmen Koexistenz mit ihnen arbeiten.

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