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Bilderbuch: So soft, schon nah am Schlager

Hendrick Schneider
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Mit „Gelb ist das Feld“ kehrt die österreichische Erfolgsband zum Indie-Pop ihrer Anfangszeit zurück. Das Werk voll Wohlfühlklang ist leider ein kapitaler Bauchfleck.

Der Sänger ist im Wohlfühlmodus: „Du und ich nackt im Nahuel Huapi, schon sehr kalt, Baby, I can tell, Sterne über uns machen uns so happy, nur du und ich und der Rest der Welt.“ Und die Gitarre gluckst vor Glück. Die hässlichen Klänge der Welt dringen nur gedämpft an sein Ohr. Um sie konsequent wegzudrücken, entwickeln Bilderbuch auf ihrem neuen Album „Gelb ist das Feld“ einen überladenen Soundtrack der Saturiertheit. Er ist nicht ganz ohne Charme und Witz, spiegelt aber letztlich doch eine gewisse geistige Leere.

Nie waren Bilderbuch der Schlagernacht am Wörthersee näher als in der Melodie des Refrains von „Nahuel Huapi“. Gern würde man ihnen unterstellen, dass sie irgendwo auf dem Album ein schwach dosiertes Gift platziert hätten. Falls es das irgendwo auf den 14 neuen Songs gibt, ist es so gut versteckt, dass es die Bandmitglieder selbst nicht gefunden haben. Nichts als Wohlfühlklänge.

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