Kryptowährungen

Nordkorea soll hinter Cyberangriff auf "Axie Infinity" stecken

Ende März sorgte der Diebstahl von 600 Millionen Dollar in Kryptowährungen für Aufsehen. Das FBI will nun die Verantwortlichen ausfindig gemacht haben: Die Lazarus-Gruppe aus Nordkorea.

Für einen der größten bekannten Online-Diebstähle, bei dem Hacker Kryptowährungen im Wert von rund 620 Millionen Dollar (569,96 Mio. Euro) erbeutet haben, ist nach Angaben der US-Bundespolizei FBI Nordkorea verantwortlich. Eine Untersuchung habe ergeben, dass die mit dem nordkoreanischen Regime in Verbindung stehenden Gruppen Lazarus Group und APT38 den am 29. März gemeldeten Diebstahl ausgeführt hätten, erklärte das FBI am Donnerstag.

Nordkorea ist eines der ärmsten Länder der Welt, hat aber mit 1,3 Millionen aktiven Soldaten die viertgrößte Armee der Welt. Das sind fünf Prozent der Bevölkerung. Das Geld soll zum größten Teil aus Hackerangriffen kommen, das sorgfältig gewaschen werde, um Spuren zu verwischen. Was in den 1980er-Jahren als Spionage-Training begann, ist heute Nordkoreas größte Einnahmequelle. Das FBI und die US-Regierung würden die illegalen Machenschaften Nordkoreas, inklusive Cyberkriminalität und den Diebstahl von Kryptowährungen, auch weiterhin entlarven und bekämpfen, heißt es in dem FBI-Bericht. >>> Wie Nordkorea mit Cyberkriegern die Staatskassen füllt

400 Millionen Dollar soll Nordkorea mit Hilfe von Cyber-Attacken 2021 verdient haben, legt eine Untersuchung der Analysefirma Chainalysis nahe. Demnach sei Nordkorea die größte Gefahr für die Kryptowährungsindustrie.

Betroffen von dem Diebstahl waren Spieler des Online-Games "Axie Infinity". Die Angreifer nahmen sogenannte Bridge-Software ins Visier, über die Kryptogeld in dem Spiel in andere digitale Währungen umgetauscht werden konnte. So seien unter anderem 173.600 Einheiten der Kryptowährung Ethereum gestohlen worden, teilten die Betreiber der gehackten Ronin Bridge mit. Den Angreifern sei es gelungen, die Digitalwährungen mit gehackten Kryptoschlüsseln abzuziehen. Bridges gelten in der Branche schon seit einiger Zeit als potenzielles Risiko, da oft wenig über ihre Sicherheitsvorkehrungen bekannt ist.

(APA/DPA)

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