Er lieferte Schlagzeilen mit Sexvideos und Erpressung, wurde aus der Equipe Tricolore geworfen und verurteilt. Jetzt trifft Karim Benzema, Frankreichs Stürmerstar, 34, am laufenden Band und erreicht mit Real Madrid ganz neue Höhen.
Was war das für ein Abend am vergangenen Mittwoch im Estadio Bernabéu. Im Rückspiel des Champions-League-Viertelfinales lag Real Madrid gegen Chelsea bereits mit 0:3 zurück und sah nach dem 3:1-Erfolg im Hinspiel wie der sichere Verlierer aus, ehe Rodrygo das Team um David Alaba mit einem traumhaften Volleytor (80.) in die Verlängerung rettete. Dann, in der 95. Minute, der Auftritt von Karim Benzema: Der Real-Stürmer sprintet in den Strafraum, schleicht seinen Bewachern davon – und köpfelt den Ball nach einer Flanke von Vinícius Júnior wuchtig ins Tor. 2:3, das Bernabéu bebt. Nach dem Hattrick im Hinspiel hat Benzema die Königlichen eigentlich im Alleingang ins Halbfinale der Champions League geschossen. „Big Ben“, „König von Europa“, titelten die spanischen Sportgazetten.
Das Spiel steht sinnbildlich für die Karriere des Franzosen, die jetzt, im Alter von 34 Jahren, ihren Höhepunkt erreicht. Benzema gilt als der beste Neuner der Welt, Pardon: Mittelstürmer. Kürzlich hat er sogar Klublegende Alfredo Di Stéfano als drittbesten Real-Torschützen eingeholt.