Gastkommentar

Gedenken an sowjetische Opfer – aber ohne Putin

(c) Peter Kufner
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Wie Österreich der 26.000 gefallenen Sowjetsoldaten gedenken kann, ohne sich von Russland vereinnahmen zu lassen.

Das russische Außenministerium erinnerte am 5. März in einer Aussendung an die österreichische Regierung einmal mehr daran, dass 26.000 Sowjetsoldaten bei der Befreiung Österreichs ihr Leben verloren. Dies ist eines von vielen Beispielen der gegenwärtigen Instrumentalisierung der sowjetischen Toten des Zweiten Weltkriegs zur Rechtfertigung des präzedenzlosen Angriffskriegs gegen die Ukraine.

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Die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg – den „Großen Vaterländischen Krieg“, wie es in Russland heißt – wurde unter Putin wie die gesamte russische Gesellschaft zunehmend militarisiert, abweichende Perspektiven verschwanden aus der Öffentlichkeit. Selbst jeder KZ-Überlebende, jede überlebende zivile NS-Zwangsarbeiterin werden in diesem Duktus zum „Veteranen“ oder zur „Veteranin“. Spätestens seit 2014 dient die martialische Rhetorik des Sieges über NS-Deutschland für alle sichtbar zur ideologischen Untermauerung der kriegerischen Außenpolitik. Die sogenannte Georgsschleife, ein imperial-russisches Symbol, das in Russland nicht nur am „Tag des Sieges“ (am 9. Mai) omnipräsent ist, wurde zum Zeichen der von Russland unterstützten Separatisten im ostukrainischen Donbas – und somit eines Krieges, der in den letzten siebeneinhalb Jahren etwa 14.000 Menschenleben kostete.

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