Reiz der Langsamkeit

Von Potsdam nach Münster auf dem Kanal

417 Kilometer in acht Tagen: Bei einer entschleunigenden Kanal-Schiffsreise von Potsdam nach Münster langweilt sich nur der Kapitän.

Draußen funkelt die Havel im Sonnenschein, im Salon der MS Katharina von Bora dampfen Kaffeetassen vor erwartungsfrohen Reisenden. Die Aufbruchsstimmung ist spürbar; nicht nur die Gäste, auch für das Schiff ist die Route eine Premiere. Einzig auf der Brücke ist die Laune gedämpft: Er beglückwünsche die Mitfahrenden zu ihrem Mut, erklärt Kapitän Manfred Kohn; sie hätten sich ja nicht gerade die attraktivste Route ausgesucht. Es gebe einfach nichts Langweiligeres als Kanalfahren, wird er auch zwei Tage später noch zu Protokoll geben.

Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Aus nautischer Sicht mag das stimmen, selbst wenn etwas Flusswasser aus Havel, Elbe, Leine, Weser und Ems dabei ist. Schließlich geht es die meiste Zeit stur geradeaus. Die Reisenden erleben die achttägige Kanalfahrt dennoch anders. Wenn sie nicht mit den Mahlzeiten beschäftigt sind, lassen sie auf Deck die Landschaften in blutdrucksenkender Geschwindigkeit an sich vorüberziehen.

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