Jüdisches Filmfestival: Zwischen Geschichte und Jetzt

Ausschnitt aus ''La folle histoire d'amour de Simon Eskenazy''
Ausschnitt aus ''La folle histoire d'amour de Simon Eskenazy''(c) Jüdisches Filmfestival Wien 2010
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Bis 12. Dezember zeigt das Filmfestival 30 Dokumentar- und Spielfilme - von den sephardischen Juden im 15. Jahrhundert über die rituelle Beschneidung junger Buben bis zur homosexuellen Szene in Tel Aviv.

Am 24. November 2010 eröffnet in der Wiener Urania das Jüdische Filmfestival 2010. Bis zum 12. Dezember werden im Votiv- und dem De-France-Kino insgesamt 30 Filme gezeigt. Dokumentar- und Spielfilmen geben einen breit gefächerten Blick auf historische und aktuelle Arbeiten mit jüdischen Thematiken.

Der Schwerpunkt "Kosher Noster" widmet sich in Anlehnung an die sizilianische Mafia Gangsterfilmen, darunter mit "Beny Krik" auch ein sowjetischer Stummfilm aus dem Jahr 1926. Die Reihe "Misrachi" hingegen befasst sich mit der Geschichte, Tradition und Gegenwart sephardischer Juden. Diese wurden im 15. Jahrhundert aus dem heutigen Spanien vertrieben, flohen in das Osmanische Reich und in den Maghreb, wo sie ihre Kultur weiterlebten.

"Fucking different Tel Aviv" zeigt Schwulenszene

Daneben werden zahlreiche Filme, die sich mit jüdischer Vergangenheit und Gegenwart beschäftigen, gezeigt. Der polnische Film "Po-lin" etwa reflektiert Amateurfilme jüdischer Auswanderer aus den 1920er und 30er Jahren, und der Dokumentarfilm "Kol Ishah" gibt Einblicke in das moderne Judentum.

Zwei Filme sorgten bereits im Vorfeld des Festivals für Aufregung, vor allem innerhalb der Israelitischen Kultusgemeinde in Wien: "Fucking different Tel Aviv", in dem sich homosexuelle Filmemacher und Filmemacherinnen mit der Homosexuellenszene in der israelischen Stadt auseinandersetzen, sowie der Dokumentarfilm "Brit" über die rituelle Beschneidung junger Buben würden die Gefühle der jüdischen Gemeinschaft verletzen, so die Kultusgemeinde. Sie verweigerte auch heuer wieder eine Zusammenarbeit mit dem Filmfestival.

INFO

Jüdisches Filmfestival Wien
24. 11.–12. 12. 2010
Votiv-Kino und De France
www.jfw.at

(Red.)

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