Tel Aviv: als fiktiver Tatort für Autoren immer beliebter.
Krimi

Tatort Israel: Mossad, Korruption, Detektivschwestern

Tel Aviv und Jerusalem werden als Krimi-Schauplätze immer beliebter. Doyen Dror Mishani und Newcomer Yonatan Sagiv zeigen mit ihren neuen Romanen die Bandbreite des Genres im Heiligen Land.

Kommt die Rede auf israelische Krimis, fällt meist der Name Batya Gur, verbunden mit einer Verneigung vor der 2005 verstorbenen Schriftstellerin. Dann folgt Schweigen. Denn obwohl Israel im Vergleich zur Größe des Landes überproportional viele bedeutende zeitgenössische Schriftsteller zu bieten hat, glich die Krimi-Landkarte bisher eher der Wüste Negev. Mittlerweile allerdings erfreut sich der „Tatort Israel“ einiger Beliebtheit: bei israelischen Autoren ebenso wie bei Krimi-Schriftstellern von auswärts, die den aufgeladenen genus loci nützen.

Drei Neuerscheinungen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, zeigen das. Eine stammt von Dror Mishani, dem Doyen der israelischen Krimi-Autoren. Der Literaturwissenschaftler mit Spezialgebiet Kriminalliteratur ist ein bekennender Fan ernsthafter Ermittler mit hohem moralischen Anspruch: Jules Maigret und Kurt Wallander. Diese Vorliebe hat Mishani auch seinem bedächtigen Polizisten Avraham Avraham mitgegeben. In seinem mittlerweile vierten Fall, „Vertrauen“, verschwindet ein mysteriöser Geschäftsmann mit französischen Wurzeln aus einem Hotel in Tel Aviv, nur um kurz darauf als Leiche wieder aufzutauchen. Seine Tochter ist überzeugt, dass ihr Vater für den Mossad gearbeitet hat und deshalb getötet wurde. Mossad-Vertreter streiten zwar alles ab, sparen aber nicht mit verklausulierten Warnungen.

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