BartolomeyBittmann haben für Cello und Geige eine radikale Ästhetik erfunden, die sie auf „Zehn“ perfektionieren. Im Gespräch zeigt sich: Auch ihre Arbeitsweise ist zukunftsweisend.
Die Popmusik verdankt einige ihrer schönsten Werke einer gewissen Lust an der Ich-Auflösung – Stichwort Alkohol und Drogen. Verkatert haben manche ihre besten kreativen Ideen. Diesem selbstzerstörerischen Strang der Tradition wird zwar immer noch unverdrossen zugearbeitet, aber am Horizont erscheint ein neues Phänomen.
Dafür steht etwa der jahrelang drogenabhängige Düstermann Nick Cave, der sich vom Heroin-Saulus zum Büromenschen-Paulus gewandelt hat. Als Songwriter hat er sich fixe Arbeitszeiten verordnet und werkt nun brav wie ein kaufmännischer Angestellter. Längst hat nicht mehr alles kreatives Tun in der Popmusik mit dionysischer Entgrenzung zu tun. Und so regiert das apollinische Prinzip auch beim heimischen Duo BartolomeyBittmann.