Mit Federn, Haut und Haar

Internationale Wissenschaft als Back-up der Diplomatie

Die Wissenschaften werden zu einer Soft Power in der weltweiten Beziehungspflege, zu den letzten intakten Ressourcen des multilateralen Dialogs.

Leserbriefschreiber machten mich darauf aufmerksam (danke!), dass es sich bei den Leuten aus der Ukraine nicht um „Wirtschaftsflüchtlinge“ handle, weswegen für sie die UN-Menschenrechtskonvention gelte. Formal trifft der Einwand zu, aber um diesen Kampfbegriff der Xenophoben wabert eine weite Grauzone, was eine sachliche Diskussion erschwert. Richtig ist auch, dass wir mit den Zuzüglern aus islamischen Ländern Antisemitismus, Homophobie und patriarchale Einstellungen importieren. Das hebt aber den Konflikt zwischen Ungleichbehandlung und den christlichen Werten bzw. der UN-Konvention für Menschenrechte nicht auf.

Gastkommentare und Beiträge von externen Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.

>>> Mehr aus der Rubrik „Gastkommentare“

Solche Grundsätze gemahnen schmerzlich an Erhard Busek, einen der wenigen Intellektuellen in den Reihen der ÖVP. Heinrich Neisser, ein anderer Vertreter dieser aussterbenden Species, wurde letztes Jahr 85 – alles Gute! Angesichts der Entwicklungen in der Ukraine warnte Busek knapp vor seinem Tod eindringlich davor, die universitären Verbindungen mit Russland zu kappen. Die diesbezüglichen Grauslichkeiten im Bereich der Kultur dürfen kein Vorbild sein. Denn wir brauchen die sachlich-menschlichen Beziehungen zwischen Wissenschaftlern dringend als Back-up-Netzwerk für eine schwächelnde Diplomatie.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.