Tessin

Kommunenleben mit Bauhaus-Flair

Vom Nimbus des Aussteigertreffs Monte Verità zehrt man im Tessin noch heute – Teefelder und ein Monster von Hängebrücke sind neue Highlights.

Selbst für Menschen, die noch nie vor Ort waren, klingt Ascona nach der Sonnenseite der Schweizer Alpen. Italienisches Flair ist im Tessin ohnehin klar, doch die Lage am Lago Maggiore (wie banal klingt dagegen „Langensee“?) fügt hier noch Riviera-Feeling hinzu. Am Beginn dieser touristischen Karriere stand allerdings eine Aussteiger-bewegung, die um 1910 europaweit bekannt war. So bunt diese Gruppe zusammengewürfelt war, einte sie ein Ziel: Der nur 321 Meter hohe Hügel sollte – verbal zum „Monte Verità“ geadelt – das Gegenmodell zu einer Moderne werden, die mit ihrem Tempo Angst machte.

Monte Verità


Das Kapital zum Kauf des Areals steuerten Henri Oedenkoven und die Pianistin Ida Hofmann bei. Neben dem Industriellen-Sohn aus Belgien und seiner Geliebten gehörte auch Karl Gräser zu den sechs Aussteigern der ersten Stunde. Der ehemalige k. u. k. Offizier brachte seinen Bruder Gustav Arthur „Gusto“ Gräser aus Siebenbürgen mit. Gemeinsam wollte man abseits der Zwänge in Einklang mit der Natur leben und sich selbst versorgen. „Der da ist Gusto Gräser“, verkauft man an der Rezeption des Hotels Monte Verità heute Ansichtskarten mit einem nackten Gärtner, der Beete umsticht.

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