Pop-Album

Ibeyi: Ein Abwehrzauber aus Afro, Hip-Hop und Soul

Die französisch-kubanischen Zwillinge Naomi und Lisa-Kaindé Díaz begeistern mit ihrem Soundmix.
Die französisch-kubanischen Zwillinge Naomi und Lisa-Kaindé Díaz begeistern mit ihrem Soundmix.APA/AFP/JOEL SAGET
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Zwei Zwillingsschwestern bilden das Duo Ibeyi – und suchen auf „Spell 31“ nach der Zauberkraft ihrer Ahnen.

Richard Russell ist ein kluger Mann. Er bereitet die Aufnahmesessions seines Labels XL Recordings sehr diskret vor. Etwa indem er vor dem Eintreffen der Musiker kuriose Artefakte, Bücher und mysteriöse Textzettel wie zufällig im Studio herumliegen lässt. Beim Duo Ibeyi, benannt nach einer Zwillingsgottheit in der Mythologie der Yoroba, war er besonders erfolgreich. Ihren Albumtitel „Spell 31“ entnahmen Ibeyi jenem ägyptischen Totenbuch, das Russell gut sichtbar platziert hatte. Er bezeichnet einen Abwehrzauber, der die Toten schützen, aber gleichzeitig auch das magische Wissen in der Geschichte weitertragen soll.

Das ist im Grunde auch der künstlerische Ansatz von Ibeyi. Die in Paris aufgewachsenen Zwillingsschwestern, mit Klarnamen Lisa-Kaindé und Naomi Diaz, waren immer schon davon beseelt, verschüttetes Wissen ihrer Vorfahren in Afrika und Kuba zu kommunizieren. Ihr drittes Album beginnen sie zart. Der Titel des ersten Songs, „Sangoma“, bezieht sich auf Heiler, die sich nach Durchlaufen etlicher Riten von ihren Ahnen in Besitz nehmen lassen und so an magisches Wissen gelangen. Ein Prozess, der Ibeyi fasziniert: „We'll be like Sangoma“, wispern sie zu elektronischen Texturen.

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