You say goodbye, and I say hello!

goodbye hello
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Es ist eine jener Situationen, die sich nie befriedigend lösen lassen.

Man begegnet in der Arbeit einem Kollegen, der gerade das Haus in Richtung Freizeit verlässt, zum ersten Mal an diesem Tag. Und jedes Mal stellt sich die Frage, wie man ihn denn nun jetzt begrüßen soll. Denn ein „Hallo“ oder das förmlichere „Grüß Gott“ ist bei der ersten Begegnung des Tages durchaus sinnvoll. Allerdings ist der Heimgehende mit den Gedanken längst nicht mehr beim Begrüßen, dem womöglich eine weitere soziale Interaktion folgen soll. Insofern wäre ein „Ciao“ oder das förmlichere „Auf Wiedersehen“ wohl eher angebracht. Im Widerstreit, ob nun die Begrüßung eines Gehenden oder die Verabschiedung eines noch gar nicht Gesehenen das kleinere Übel darstellt, ergibt sich dann meist eine für beide Seiten unbefriedigende Grüß-Gott-auf-Wiedersehen-Situation: „You say goodbye, and I say hello“, wie es schon die Beatles richtig erkannt haben.

Abhilfe schafft eine Grußformel, die sowohl Begrüßung als auch Verabschiedung beinhalten kann. Während ältere Semester das „Grüß Gott“ als Universalbegrüßung verstehen, klingt es für Jüngere als Abschied aber eher ungewöhnlich. Auch „Guten Abend“, das im Zweifelsfall – und zur entsprechenden Tageszeit – zur Verabschiedung tauglich sein kann, befriedigt nicht wirklich. Was also tun? Nun, unter Duzern (was für ein schönes Wort!) bietet sich in einer solchen Situation „servus“ an – eines der wenigen Wörter, das gleichzeitig als Begrüßung und als Verabschiedung verstanden werden kann. Doch unter Siezern (was für ein schönes Wort!) ist es schwierig. Im Zweifelsfall lösen Sie es einfach nonverbal – mit einer Verbeugung. Das wirkt beim Kommen und beim Gehen. Könnte zwar sein, dass man Ihnen in Zukunft aus dem Weg geht. Aber immerhin, das Grußproblem wäre damit nachhaltig gelöst.

E-Mails an: erich.kocina@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.11.2010)

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